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Das Salzburger Saalachtal – ein Fleckchen Erde zum Bleiben

Früher hatte ich Österreich ehrlich gesagt immer nur als Skigebiet auf dem Schirm. Dass dies aber eine so vollkommen falsche Einschätzung dieses wirklich wunderschönen Landes ist, das weiß ich nun schon seit etwa einem Jahr und bewiesen wurde es uns erneut, als wir nun kürzlich die wirklich tolle Gelegenheit hatten, das Salzburger Saalachtal einmal mit all seinen Facetten ausgiebig erkunden zu dürfen.

Wir waren untergebracht im wirklich schönen Mühlpointhof, einem Familienhotel mit sehr interessanter Historie und hauseigener Bäckerei. Diese Unterkunft ist eine von vielen in der Region, welche die sogenannte Salzburger Saalachtal Card anbieten, die einem freien Eintritt in die Sehenswürdigkeiten Seisenbergklamm, Vorderkaserklamm und Lamprechtshöhle, das Steigenbergbad Lofer (Freibad) und das Alpenbad Unken (Hallen- und Freibad) sowie freie Fahrt mit den Almbahnen I und II, Bus und Bahn im gesamten Pinzgau sowie dem Bus ins 45km entfernte Salzburg ermöglicht. Durch diese Karte hat man so viele Attraktionen inklusive, dass es fast ausgeschlossen ist, dass man noch zusätzliche hinzubuchen muss.

Die Seisenbergklamm

Nach unserer Ankunft beschlossen wir uns im Hotel eine der dort frei verfügbaren Kindertragen zu leihen und die Seisenbergklamm zu erkunden. Diese ist etwa 9km von unserem Aufenthaltsort Lofer entfernt und somit bequem per Auto und auch Fahrrad erreichbar. Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, findet in der Region knapp 100 Verleihstationen für E-Mountainbikes und derzeit 24 Ladestationen. Der Mühlpointhof ist eine dieser Stationen. Da wir aber schon eine längere Anreise hinter uns hatten, nutzten wir an diesem Tage die Anreise per Auto. In der Regel kann man gut direkt an der Klamm parken.

Für kleinere Kinder wie Eliyah ist der Besuch in der Trage empfehlenswert, denn von dort können sie sicher alles bestaunen, was man dort zu sehen bekommt. Eliyah kam definitiv nicht mehr aus dem Staunen heraus, denn das Wilde Wasser, was sich dort seinen Weg durch das Gestein bahnt, ist nicht nur ein wunderschöner Anblick, sondern liefert natürlich auch eine beeindruckende Geräuschkulisse.

Wegen ihrer Beschaffenheit ist die Seisenbergklamm auch eine gute Wahl, um an heißen Tagen einmal verschnaufen zu können, da dort angenehme Temperaturen herrschen. Normalerweise schließt die Klamm um 18 Uhr, man hat aber auch die Möglichkeit hier an geführten Fackelwanderungen teilzunehmen, die sicherlich dort zu einem tollen Erlebnis werden.

Ich empfehle für den Besuch unbedingt wandertaugliche Schuhe oder zumindest solche mit gutem Gripp, denn der Rückweg wurde mir persönlich in normalen Turnschuhen zu rutschig. Alles in allem würde ich etwa zwei Stunden mindestens für den Besuch veranschlagen, denn so hat man Zeit, alles ausgiebig zu erkunden und sich für den Rückweg Zeit lassen zu können, da dieser einen wunderschönen Ausblick über den Ort Weißbach bei Lofer bietet.

Almenwelt Lofer

Am zweiten Tag sind wir nach dem Frühstück aufgebrochen zur nur drei Minuten Fußweg entfernten Almenwelt Lofer. Von dort haben wir die Almbahn I und II bis ganz nach oben zum dort befindlichen Erlebnisspielplatz genommen und so zunächst den auch für Eliyah sehr beeindruckenden Weg dorthin in den Gondeln genießen können. auf dem Spielplatz schließlich gab es für ihn dann kein Halten mehr. Zunächst wurde ausgiebig gerutscht und der auf dem oberen Teil befindliche Kletterturm erkundet. Danach entdeckte Eliyah den unterhalb gelegenen Wasserspielplatz und die Begeisterung schwappte sprichwörtlich auf ihn über. Es wurde so im Wasser geplanscht und getobt, dass wir schließlich ein ziemlich glückliches aber ordentlich durchnässtes Kind hatten. Hier also meine unbedingte Empfehlung, wassertaugliche oder Wechselkleidung mitzunehmen, denn eigentlich hat man von der Almenwelt Lofer aus die Möglichkeit den etwa zwei Stunden beanspruchenden Wasserfallweg entlang zur Mittelstation, wo Almbahn I und II sich treffen zu wandern. Dieser Weg bietet übrigens unzählige Wilde Badeplätze, sodass sich schon alleine dafür Badekleidung bei warmem Wetter unbedingt lohnt. Mit Kleinkind ist auch hier das Mitführen einer Trage sinnvoll, da der Weg nicht kinderwagentauglich ist. Wir mussten diese Wanderung dann allerdings ausfallen lassen, da Eliyah einfach zu nass war.

E-Bike Ausflug zum Naturbadegebiet Vorderkaser

Nachdem unser Zwerg dann einen ausführlichen Mittagsschlaf gemacht hatte, brachen wir Nachmittags mit den direkt am Hotel auf uns wartenden E-Mountainbikes und natürlich einem Fahrradanhänger für Eliyah zum Naturbadegebiet Vorderkaser auf. Fahrradhelme konnten wir übrigens auch gleich mit ausleihen, sodass man diese gar nicht unbedingt mitbringen muss ins Salzburger Saalachtal.

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich keine passionierte Fahrradfahrerin bin (im Gegensatz zu meinem Mann), aber mit E-Bikes macht ein solcher Ausflug auch dem untrainiertesten Fahrer einen Heidenspaß. Die Räder unterstützen einen hervorragend auch auf den in der Region logischerweise zu überwindenden Höhenunterschieden, sodass man die Ausflüge wunderbar genießen kann.

Der Weg ins etwa 7 km entfernte Naturbadegebiet dauert mit Rad etwa 20 Minuten. Mann kann sich hier einen von drei unterschiedlichen Wegen auf einer der vielen Wegekarten, die man in der Region vorfindet, so unter anderem an unserem Hotel, aussuchen und kann daher für Hin- und Rückweg auch unterschiedliche wählen.

Das Naturbadegebiet ist unbedingt eine Reise wert, egal wie, wer das Salzburger Saalachtal besucht, der sollte es gesehen haben. Entlang des Weges hoch zur Vorderkaserklamm findet man viele wunderschön gestaltete Badestellen, an denen man zum Baden, Grillen und Spielen verweilen kann. Toll gestaltete Spielplätze und sogar Flöße auf einigen Badestellen inklusive laden zusätzlich für Kinder zum Spielen ein. Man kann hier ohne Probleme einen ganzen Tag ohne Langeweile verbringen.

Wenn man die Vorderkaserklamm besuchen will, dann muss man auch hier vor 18 Uhr ankommen, denn danach ist sie geschlossen. Wir haben diesen Besuch dann am folgenden Tag nachgeholt.

Vorderkaserklamm

An unserem letzten Tag brachen wir nach dem Checkout im Hotel noch einmal, aber dieses Mal mit dem Auto, zur Vorderkaserklamm auf. Wir fuhren bis zur Jausenstation Vorderkaser und parkten dort. Dort konnten wir wieder dank der Salzburger Saalachtal Card wieder kostenlos eintreten und die Klamm erkunden. Die Vorderkaserklamm ist um einiges steiler als die Seisenbergklamm und erfordert somit in meinen Augen unbedingt Wanderschuhe. Zunächst geht man hier eine Weile lang nach oben um dort schließlich in die Klamm selbst hineinzukommen. Auch hier sind die Wege aus eindrucksvollen Holzbohlen gefertigt, wo ich persönlich des Öfteren erstaunt war, wie man das schon 1882 hatte anlegen können. Die Bohlen sind übrigens nicht nun schon 137 Jahre alt, man muss also nicht fürchten, dass man irgendwo einbricht, da sie nach jedem Winter komplett saniert werden müssen.

Auch in dieser Klamm gibt es für jedes Familienmitglied so einiges zum Staunen und daher war Eliyah auch wieder sehr fasziniert und gar nicht schlecht drauf, obwohl er natürlich wieder in der Trage sitzen musste. Selbst Hunde kann man mit in die Klamm nehmen, sie sollten allerdings fit genug zum Treppensteigen sein.

Nach dem Gang durch die Klamm geht man den sogenannten Orchideenweg entlang wieder hinunter zum Start, wo man sich noch kurz am kristallklaren Wasser ausruhen kann. Das Wasser hier ist so sauber, dass man es bedenkenlos trinken kann. Etwas, was ich zuvor noch nie in meinem Leben hatte tun können und was mich unheimlich fasziniert hat.

Wenn man dann schließlich eine Verschnaufpause braucht und vielleicht etwas essen und trinken möchte, dann ist unbedingt ein Einkehren in der Jausenstation Vorderkaser zu empfehlen, denn die hier angebotenen österreichischen Spezialitäten muss man in meinen Augen einmal probiert haben. Aber Achtung: bitte Bargeld mit sich führen, eine Kartenzahlung ist (vermutlich mangels Wlan) hier nicht möglich. Direkt an der Jausenstation gibt es einen tollen Spielplatz, sodass auch bei den Kindern keine Langeweile aufkommen wird.

Unser Fazit

Das Salzburger Saalachtal ist ein Fleckchen Erde, auf dem man dringend länger verweilen muss, als wir es nun bei unserem ersten Besuch konnten. Es gibt einfach so unfassbar viel zu erkunden, dass es nie langweilig wird und wir ohne Probleme noch eine Woche und mehr hätten anhängen und mit Leben und Entdeckungen füllen können.

Es gibt im Almsommer und Bauernherbst unzählige Veranstaltungen und Aktivitäten, an denen man teilnehmen kann und wo sich für jede Altersklasse und jede Vorliebe etwas finden lässt. So zeigt sich deutlich, die weithin als Skimekka bekannte Region ist auch in der warmen und schneefreien Zeit eine Reise wert, die sich definitiv lohnen wird.

Wir danken dem Tourismusverband Salzburger Saalachtal für diese schönen Tage, die herzliche Aufnahme und die Möglichkeit, solch schöne Erinnerungen mit nach Hause genommen haben zu dürfen.

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